Umweltschutz
Klima und Energie
CO2-Emissionsbilanz
Die CO2-Bilanz wird jährlich erstellt, um Entwicklungen und Tendenzen entsprechend ableiten zu können. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen ausgearbeitet.
Die seit dem Jahr 2015 vom externen Laboratorium für Umweltanalytik durchgeführte Berechnung berücksichtigt sämtliche Quellen im Bereich des Flughafens - Flugverkehr, Flugzeugabfertigung, stationäre und infrastrukturbezogene Quellen, sowie landseitigen Verkehr. Für jede dieser Quellen wurden die CO2-Emissionen entsprechend internationalen Normen in drei Bereiche unterteilt. So wurden zum einen die CO2-Emissionen aus der eigenen Geschäftstätigkeit ausgewiesen, weiters jene aus der Energieversorgung und auch die Emissionen der Fremdfirmen. Es wurde jeweils nach direkter und indirekter Beeinflussbarkeit unterschieden.
Insgesamt ergeben sich im Jahr 2021 CO2-Emissionen von 174.956 Tonnen. Davon macht Flugverkehr mit 82 Prozent den größten
Anteil an den CO2- Emissionen aus. Die stationären bzw. infrastrukturbezogenen Quellen (hauptsächlich Fernwärme und Treibstoffe
für die bodengebundenen Geräte und Fahrzeuge) sind für 10 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich. Die Flugzeugabfertigung
macht einen 6 prozentigen Anteil aus. Der verbleibende Rest von 2 Prozent ist dem landseitigen Kfz-Verkehr zuzuschreiben.
Zahlreiche Projekte zur Reduktion der Treibhausgase wurden und werden am Flughafen Wien umgesetzt. So bezieht der Flughafen
Wien bereits den gesamten Strom CO2-neutral. Der Ausbau der Photovoltaik am Standort unterstützt nachhaltig das Ziel der CO2-Neutralität
des Flughafen Wien. Die Fernwärme wird ab Mitte 2022 ebenfalls CO2-neutral bezogen werden können. Der Ausbau des elektrisch
betriebenen Fuhrparks und die Kompensation der CO2-Emissionen, die zur Zeit noch durch fossile Treibstoffe durch die FWAG
und den Fremdfirmen (vor allem im Bereich Flugzeugabfertigung) verursacht werden, sollen dazu führen, dass der Betrieb des
Flughafen Wiens ab 2023 CO2-neutral erfolgen kann.
ACAS (Airport Carbon Accreditation System)
Mithilfe einer CO2 Emissionsbilanz beteiligt sich der Flughafen Wien auch an dem vom Airports Council International Europe
(ACI Europe) geführten Programm ACAS (Airport Carbon Accreditation System, www.airportcarbonaccreditation.org).Airport-Carbon-Accreditation ist ein speziell für Flughäfen entwickeltes System zur Erfassung von Treibhausgasemissionen
der Flughäfen mit einer unabhängigen Überprüfung des errechneten CO2-Fußabdrucks sowie der Verfolgung von Reduktionszielen.
Initiiert wurde das Zertifizierungsprogramm vom Dachverband der europäischen Verkehrsflughäfen ACI Europe.
Der Flughafen Wien wurde bereits im Jahr 2013 Level 1 zertifiziert. 2015 erfolgte der Aufstieg zum Level 2 und im Oktober
2016 wurde erstmalig die Level-3-Zertifizierung erreicht und seither jährlich erneut seitens des ACI bestätigt. Die Level-3-Zertifizierung
sieht eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen unter verstärkter Einbeziehung sämtlicher am Standort Flughafen ansässigen
Unternehmen vor. Um diesen Level 3 zu erreichen, mussten alle am Standort ansässige Unternehmen in Maßnahmen zur CO2-Reduzierung
eingebunden werden.
Die ab 2023 angestrebte CO2-Neutralität des Flughafenbetriebs ermöglicht dem Flughafen Wien ab dem Jahr 2024 die Erreichung des Levels 3+ (CO2-Neutralitätfür direkte Emissionen durch Kompensation).
Nähere Informationen zu dem Programm finden Sie unter www.airportcarbonaccreditation.org.
Umweltfreundlicher Fuhrpark
Schon heute betreibt der Flughafen Wien eine der größten Erdgas-Auto-Flotten Österreichs mit 92 PKWs und 2 LKWs. Mit der zweiten Generation konnte eine weitere Halbierung der CO2 Emissionen erzielt werden. Zur Betankung haben wir eine eigene Erdgas-Tankstelle errichtet, die auch Drittkunden zur Verfügung steht. Im Bereich der Gepäckförderung setzen wir schon seit rund 30 Jahren auf elektrobetriebene Gepäckwagen. Auch die mobilen Passagiertreppen werden seit einigen Jahren nur mehr mit elektrischem Hilfsantrieb bewegt. Bis zum Jahr 2020 ist die Umstellung von rund 30 dieselbetriebenen Catering Hubfahrzeugen auf Elektroantrieb geplant.
Energieeffizienz
Energieeffizienz ist für den Flughafen Wien der bewusste Umgang mit Energie und Ausdruck verantwortungsbewussten Handelns. Um die Betriebskosten des gesamten Unternehmens so gering wie möglich zu halten, ist ein Energieeffizienz-Team laufend nach Einsparpotentialen auf der Suche.
Beispielweise durch verschiedene Modifizierungen. Unnötig helle Bereiche wurden der gesetzlichen Mindestbeleuchtung angepasst, Beleuchtung im Airsidebereich wird nur dort eingesetzt, wo sie auch wirklich notwendig ist. LED-Technologie bei der Pisten- und Rollwegbefeuerung zeichnet sich durch einen geringeren Stromverbrauch und geringere Wartungskosten aus, bei einer gleichzeitig optimaleren Sichtbarkeit. In den Kältezentralen ersetzen moderne Fördermaschinen alte Pumpen und in den Wartebereichen der Aufzüge wurde die Klimatisierung optimiert. Durch weitere zukünftige energieeffiziente Sparpakete können damit jährlich Betriebskosten reduziert werden. Alle diese Maßnahmen, realisierbar durch Umweltideen und technischen Möglichkeiten, bringen messbare Energieeinsparungen.
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, mit vorhandenen Ressourcen sorgfältig umzugehen. Auch beim Heizen und Kühlen. Eine 4300 Meter lange Fernwärmleitung aus der Raffinerie Schwechat besteht aus zwei Rohrleitungen und versorgt den Flughafen Wien mit besonders umweltfreundlich gewonnener Wärme.
Die Raffinerie Schwechat wird die bestehende Versorgung des Flughafens im ersten Halbjahr 2022 auf umweltfreundliche Fernwärme umstellen. Dabei nutzt die Raffinerie die Abwärme der Entschwefelungsanlage, einer Anlage zur Dieselproduktion sowie der Vakuumdestillationsanlage und wandelt diese in CO2-freie Fernwärme um. Im Flughafensystem werden so rund 21.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart.
LUFT & SCHADSTOFFMESSUNGEN AM FLUGHAFEN
Seit rund 25 Jahren werden am Flughafen Wien konstant Luftgütemessungen im unmittelbaren Vorfeld und Pistenbereich durchgeführt.
Das Schadstoffmesssystem wird von der niederösterreichischen Landesregierung betreut und in das bundeslandweite Luftgütemessnetz
eingebunden. Dieses besteht insgesamt aus 39 Stationen, die halbstündlich die aktuellen Messdaten an die Zentrale liefern.
Unter www.numbis.at können die Messwerte der einzelnen Messpunkte – so auch vom Flughafen Wien Schwechat – abgerufen werden.
Somit sind die Werte von Schwefeldioxid und Stickstoffdioxiden und seit 2017 auch jene von Feinstaub jederzeit verfügbar und
können mit den Messwerten anderer Schadstoffmessstellen Niederösterreichs verglichen werden. Die gemessenen Werte werden zudem
mit den gesetzlichen Grenzwerten verglichen und geben so Auskunft über die Luftqualität.
Die Situation am Standort entspricht der Randlage einer Großstadt mit geringen Immissionen von Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid,
Staub, Benzol und Schwermetallen, sowie einer mäßigen Belastung durch Stickoxide. Etwas höhere Konzentrationen, die einem
städtischen Niveau entsprechen, treten nur im zentralen Vorfeldbereich des Flughafens auf. Die Ozonwerte im Flughafenareal
entsprechen der großräumigen Situation im Wiener Becken.
http://www.noe.gv.at/umwelt/luft/luftguete-innoe/messnetzinformation.html
Abfall und Mülltrennung
Im Mittelpunkt des am Flughafen Wien entwickelten Öko-Modells stehen: Vermeiden, Vermindern, Verwerten. Je weniger Müll anfällt, desto weniger Müll muss getrennt und entsorgt werden. Die Mülltrennung erfolgt nach strengen Richtlinien, was eine Wiederverwertung leichter und kostengünstiger möglich macht. Alle Möglichkeiten einer effizienten Abfallwirtschaft werden ausgeschöpft. Kein leichtes Unterfangen, da neben Flugzeug-, Catering- und Gewerbemüll auch unterschiedlich zu behandelnder Sondermüll anfällt. Biogene Abfälle, Glas- und Kunststoffflaschen werden getrennt gesammelt und der Verwertung zugeführt. Spezielle Umweltinseln in den Terminalbereichen bieten auch den Passagieren die Möglichkeit, ihren Abfall entsprechend der Kennzeichnung zu entsorgen.
Abwasser – Umweltgerecht entsorgen
Mit dem Wachstum des Standorts Flughafen Wien nahm auch die zu entsorgende Abwasserfracht von Jahr zu Jahr zu. Einen zentraler Punkt des Entwässerungsprojekts stellt die komplette Kanalisierung der Airside gelegenen versiegelten Flächen dar. Aus den einzelnen Einzugsgebieten des Flughafens - allein Pisten, Vorfelder und Rollwege machen mehr als 2,4 Millionen Quadratmeter Oberfläche aus - führen Niederschlagsabwasser zur zentralen VIE-Abwasserentsorgungsanlage. Am Eintritt der Hauptsammler in die zentrale VIE-Abwasserentsorgungsanlage wird die Belastung der Abwässer online gemessen und über deren weitere Behandlung entschieden. Sind die Abwässer unbelastet so werden sie direkt in die Vorfluter Donau und Schwechat ausgeleitet, belastete Abwässer werden wiederum über eigene Leitungen zur VKA-Schwechat gepumpt. Durch die gezielte Trennung belasteter von unbelasteten Abflüssen konnten die in der VKA-Schwechat zu behandelnden Abwassermengen reduziert werden. Das nunmehrige Entwässerungssystem entspricht in allen Punkten den behördlichen Auflagen.
Die Entwässerung des Flughafengeländes erfolgt getrennt nach kommunalen Abwässern und Regenwässern und getrennt in kommunale Oberflächenwässer, Schmutzwässer und Luftfahrzeugenteisungswässer, die an die Verbandskläranlage Schwechat-Mannswörth (VKA) angeliefert werden.
Enteisungsmittel werden getrennt gesammelt
Flugzeuge müssen im Winter vor dem Start aus Sicherheitsgründen von Eis und Schnee befreit werden. Als Enteisungsmittel werden dabei vollständig biologisch abbaubare Glykolgemische eingesetzt, die spezielle Anforderungen an die Abwasserbehandlung stellen. Deshalb werden die an den Enteisungspositionen anfallenden Abwässer getrennt aufgefangen und langsam dem Schmutzwasser beigegeben. Seit 3 Jahren konnte durch eine Dosierung des Enteisungsmittels entsprechend der aktuellen Lufttemperatur- und feuchte der spezifische Verbrauch deutlich reduziert werden.