Dialog mit dem Umland
Nachbarschaftsbeirat – Austausch mit Anrainern hat Tradition
Die Flughafen Wien AG hat bereits im Jahr 1989 einen Nachbarschaftsbeirat für den Dialog und Austausch mit den Anrainergemeinden gegründet. Bis zu vier Mal jährlich tagt der Nachbarschaftsbeirat, der sich aus dem Vorstand der FWAG sowie den amtierenden Bürgermeistern bzw. Bezirksvorstehern von Schwechat, Fischamend, Kleinneusiedl, Enzersdorf a.d. Fischa, Schwadorf, Großenzersdorf und Rauchenwarth, Zwölfaxing und Himberg sowie der Bezirke Donaustadt und Simmering zusammensetzt.
Verein Dialogforum
Seit Beendigung des Mediationsverfahrens für die 3. Piste nimmt das Dialogforum Flughafen Wien eine Schlüsselrolle im Dialog mit den Anrainern ein. Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, der als Informations- und Kommunikationsplattform den im Meditationsverfahren begonnenen Dialog für 120 Gemeinden, die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie die Bürgerinitiativen fortsetzt. Rund zwei Millionen Menschen können sich über Repräsentanten in die Diskussion einbringen. Das Mediationsverfahren Flughafen Wien und der Verein Dialogforum Flughafen Wien gelten international als ein Best-Practice-Beispiel für ein offenes, faires und transparentes Bürgerbeteiligungsverfahren.
Das Dialogforum wacht über die Einhaltung der im Mediationsverfahren abgeschlossenen Verträge und behandelt Themen, Fragen und Konflikte, die durch die Entwicklung des Flugverkehrs und den Ausbau des Flughafens entstehen. Im Mediationsvertrag wurden unter anderem die Lage einer möglichen dritten Piste, Einschränkungen für den Nachtflug, Deckelung der Lärmbelastung, ein Umweltfonds und ein Lärmschutzprogramm vereinbart. Das Dialogforum verhandelt alle Maßnahmen und Ideen, die dazu beitragen, die Flugverkehrsbelastung so gering wie möglich zu halten.
Römerland Carnuntum
Der Flughafen Wien liegt mitten in der Entwicklungsachse zwischen den beiden Landeshauptstädten Wien und Bratislava. Die intensive Zusammenarbeit der Flughafen Wien AG mit 27 Gemeinden und Unternehmen in der „LEADER Region Römerland Carnuntum“ ermöglicht es die Potentiale der attraktiven Region zu einem weiteren wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung nachhaltig zu nutzen. Ausgearbeitet werden zukunftsweisende und innovative Ideen, welche zu nachhaltigen Projekten führen. So verbessert man z.B. das Mobilitätskonzept in dieser Region und nutzt die Multifunktionalität des ländlichen Raumes.Ziel ist es, alle relevanten Entwicklungskräfte und Entwicklungsbereiche einzubeziehen, sodass die unschätzbaren Natur- und Kulturschätze und der Vorbildcharakter in Bezug auf „Erneuerbare Energie“ effektiv genutzt werden können. In unterschiedlichen Funktions- und Wirtschaftsbereichen sollen Projekte zur Förderung einer nachhaltigen regionalen Entwicklung, zur Sicherung und Verbesserung lokaler und regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie zur Bewusstseinsbildung und Qualifizierung umgesetzt werden.
Schallschutzprogramm für Anrainer
Der Schutz der Gesundheit und die Erhöhung der Lebensqualität der Menschen, die nahe am Flughafen leben, ist das Ziel des Lärmschutzprogrammes der Flughafen Wien AG.
Ab einem Dauerschallpegel über 54 dB am Tag und über 45 dB in der Nacht übernimmt der Flughafen 50 bis 100 Porzent der Kosten u.a. für den Einbau von Lärmschutzfenstern und Lärmschutztüren. Unter bestimmten Bedingungen wird auch der Bau von Wintergärten gefördert.
Auf Betreiben der ARGE Bürgerinitiativen im Dialogforum Flughafen Wien und der Bürgermeister der Anrainergemeinden ist das Lärmschutzprogramm im November 2007 noch einmal erheblich ausgeweitet worden. Und zwar um Betroffene, die im künftigen 3-Pisten-System zwar eine Entlastung erwarten können, bis dahin im 2-Pisten-System aber noch erheblich belastet sind. Die Kosten für diese Erweiterung des Lärmschutzprogramms werden von dem von der Flughafen Wien AG dotierten Umweltfonds getragen.
Mit dem Lärmschutzprogramm unterschreitet die Flughafen Wien AG die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte deutlich. Nach der Bundes-Umgebungslärmschutzverordnung sind Schwellenwerte zur Ausarbeitung von Aktionsplänen beispielsweise in der Nacht erst ab einem Dauerschallpegel über 55 dB vorgesehen, im Lärmschutzprogramm des Flughafens bereits ab 45 dB.